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Uwe Röhrs ist seit bereits fünf Jahren in Eggersmühlen für die ornithologischen Aufnahmen zuständig und hat sich in folgendem Bericht der Feldlerche (Alauda arvensis) gewidmet, welche zugleich auch Vogel des Jahres 2019 ist. Obwohl diese im deutschen Raum im Feld zu den häufigsten Vogelarten zählt, befindet sie sich im Rückgang. Auf die Hintergründe geht Herr Röhrs, speziell in Bezug auf Eggersmühlen bei Schneverdingen, in seiner Aufnahme näher ein.

 

 

Uwe Röhrs ist seit bereits fünf Jahren in Eggersmühlen für die ornithologischen Aufnahmen zuständig und hat sich in folgendem Bericht der Feldlerche (Alauda arvensis) gewidmet, welche zugleich auch Vogel des Jahres 2019 ist. Obwohl diese im deutschen Raum im Felde zu den häufigsten Vogelarten zählt, befindet sie sich im Rückgang. Auf die Hintergründe geht Herr Röhrs, speziell in Bezug auf Eggersmühlen bei Schneverdingen, in seiner Aufnahme näher ein.

 

Feldlerchenbestand in Eggersmühlen im Zeitraum 2013 – 2018

Autor: Dipl.-Geograf Uwe Röhrs

 

                                               

Die Feldlerche ist vom NABU Deutschland innerhalb von nur 21 Jahren zum zweiten Mal zum Vogel des Jahres (1998 und 2019) gewählt worden. Das zeigt, dass diese Vogelart in einem besonderen Fokus steht.  Die Bestände nehmen europaweit stark ab. Die Gründe sind vielfältig. Die Hauptursache ist in der zunehmend hohen Intensität landwirtschaftlicher Nutzung zu sehen, etwa im Wegfall von Brachflächen, im verstärkten Anbau von Energiepflanzen und im Verlust von Grünlandflächen. Vor allem der erhöhte Flächenbedarf für die Maisproduktion als Energiepflanze (Biogasnutzung) führt dazu, dass vermehrt extensiv genutzte Flächen entfallen. Somit fehlen für die Feldlerche zunehmend geeignete Habitate.

Viele Vogelarten der Agrarlandschaft sind unter den aktuellen  Bewirtschaftungsmethoden nicht mehr in der Lage, erfolgreich zu brüten oder ihre Jungen aufzuziehen. Die Feldlerche benötigt für die Brut als Idealbiotop extensiv bewirtschaftete Acker- und Wiesenflächen oder Heide- und Brachlandschaften mit niedrigem schütterem Bewuchs, möglichst ohne Anwendung von Pestiziden und mineralischem Dünger.

Auch auf den Äckern in der näheren Umgebung von Eggersmühlen ist der Feldlerchen-bestand in den letzten Jahrzehnten deutlich rückläufig.  Diesen Abwärtstrend  zeigen parallel durchgeführte Langzeituntersuchungen auf Ackerflächen im westlich benachbarten Fintel.

Seit 2013 werden im Auftrag des Norddeutschen FEAM im Untersuchungsgebiet (UG) Eggersmühlen jährlich sämtliche Vogelarten und deren Reviere  auf einer Fläche von rund 500 Hektar (Wald, Wiesen und Äcker mit Hoffläche) kartiert. Seit Kartierbeginn ist im UG auf dem östlich gelegenen hofnahen Acker ein regelmäßiges Brutvorkommen der Feldlerche nachgewiesen. Je nach Anbaufrucht hielten sich auf dieser Fläche ein bis drei Paare auf. Der höchste Bestand wurde 2015 auf Getreide (Roggen) ermittelt. Bei Maisanbau im Jahr 2016 ging die Anzahl der Feldlerchenreviere wieder zurück. Außerdem gab es im selben Zeitraum regelmäßig ein bis zwei Reviernachweise von Wiesenschafstelzen, was insgesamt auf ein gutes Brutbiotop schließen lässt.

Ab 2015 wurde im UG auf der im Nordwesten gelegenen Ackerfläche auf eine intensive Bewirtschaftung verzichtet. Die Fläche wurde in eine naturnahe Weide mit hohem Kräuteranteil umgewandelt (Wilde Möhre u.a.).  Sie wird seitdem als extensive Pferdeweide genutzt. Im darauffolgenden Jahr hielten sich Anfang Juli dort Feldlerchen mit drei singenden Männchen und drei Weibchen auf. Ein Brutnachweis konnte nicht erbracht werden. Wahrscheinlich handelte es sich um Vögel, die in der näheren Umgebung ihre Brut aufgegeben haben und erneut versuchten, Brutreviere zu gründen. In den Jahren 2017 und 2018 gab es auf dem Grünland je ein Brutrevier.